Die "arme Leute Ground-Plane-Antenne"

 

Eine ganz einfache Ground-Plane-Antenne (GPA) für den VHF/UHF - Bereich, die nur aus einer Antennenbuchse und etwas stabilem Draht besteht wurde schon im Jahre 1957 in (1) unter der Bezeichnung "poor-man-ground-plane-antenna" beschrieben und erscheint seither immer mal wieder in den Amateurfunkmagazinen dieser Welt. Diese Antenne eignet sich hervorragend als Wochenendprojekt. Wegen ihrer omnidirektionen Richtcharakteristik eignet sich diese Antenne gut für den Empfang von Satelliten auf niedrigen Umlaufbahnen. Unter anderem wurden die Satelliten RS-17, RS-17 und die Raumstation MIR empfangen.


 

Kernstück dieser Antenne bildet eine für den Frequenzbereich taugliche Buchse, für das 70-cm-Band bietet sich eine N-Buchse an. Auch für eine 2-m-Version ist die N-Buchse der PL-Buchse (SO239) vorzuziehen, weil der N-Stecker einen wasserdichten Anschluß des Koaxialkabels ermöglicht.

 

Die Länge der l /4-Elemente errechnet sich nach folgender zugeschnittener Größengleichung:

 

l = 71,4 / f l = Länge in m f = Frequenz in MHz

 

Bild (1) zeigt die Lösung für das 70-cm-Band.

Auf dem Innenleiter wird der l /4-Strahler aufgelötet, für 435 MHz ist das ein 17 cm langer verzinkter Eisendraht mit einem Durchmesser von etwa 2 mm. Als Material wurde ein aus Draht gebogener Kleiderbügel verwendet. Die Radials sind auch aus diesem Material hergestellt. Man biegt, wie in der Skizze (Bild 2) dargestellt zwei gleiche Elemente, die zu je zwei Radials werden. Sie werden durch die Montagelöcher der N-Buchse gesteckt und gut verlötet.

Werden die Radials um 45° nach unten gegen die Waagerechte gebogen ergibt sich ein Fußpunktwiderstand von 50 Ohm, was gut zu N-Buchse und RG58U-Kabel paßt.

 

Für die 2-m-Version benötigt man etwas längere Stücken verzinkten Eisendrahtes von ca. 2 mm Durchmesser, den man auf jedem Baumarkt erstehen kann.

Ist der Draht als Bund gewickelt, muß man davon ein gerades Stück gewinnen. Dazu hat es sich bewährt, ein entsprechend langes Stück auf der einen Seite in den Schraubstock und auf der anderen Seite in eine Bohrmaschine oder Akkuschrauber einzuspannen. Durch das vorsichtige Verwinden des Drahtes (langsamer Gang der Maschine oder von Hand) wird er zum einen gerade gebogen und zum anderen erhöht sich seine Stabilität. Für einen verzinkten Eisendraht mit einem Durchmesser von 2 mm sind pro Meter Drahtlänge etwa 40 Umdrehungen optimal. Mit etwas Gefühl läßt sich hier ein Optimum finden in der Folge zwischen krumm, fest und abgeschert.

 

Soll die GPA nicht auf ihren Radials auf dem Tisch stehen, sondern an einem Mast montiert werden, dann muß eine Halterung für die N-Buchse, über welche die Antenne gespeist wird realisiert werden. Am einfachsten geht dies, indem ein Cu-Rohr (oder Messing) von 10 mm Durchmesser an die Verschraubung (Zugentlastung) des N-Steckers gelötet wird. Durch dieses Rohr wird die Speiseleitung (RG58U) geführt.

 

Bild GPA

Die Antenne kann an einer Dachrinne angebracht werden. Dies läßt sich dies durch Verwendung einer Dachrinnen - Erdklemme (Conrad Best. - Nr.: 28 67 53-99) realisieren. Diese Erdklemmen, die eigentlich zur Verbindung zwischen Blitzableiter und Dachrinne dienen eignen sich gut zur schnellen Montage von leichten Antennen. Es müssen hierzu keine Löcher an der Dachrinne gebohrt werden. Das Bild (3) zeigt diese Lösung, die bereits über ein Jahr erfolgreich dem Wetter standgehalten hat.

 

Bild (2A) Explosionszeichnung

Bild (2B) Montagezeichnung

Quelle:

(1) CQ (USA) 10/1957 K2RIC

 


Bilder:

Bild (1): Die arme Leute GPA als 70-cm-Version

Bild (2): Prinzipskizze für die Montage der GPA aus N-Buchse und etwas stabilem Draht

Bild (3): Montage einer 2-m-GPA und im Hintergrund die 70-cm-Version an der Dachrinne oberhalb einer Dachgaube.

 

 


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Copyright© Andreas Bilsing, DL2LUX, upload 29. Mai 1999