Fishermans PI-Filter
Artikel im QRP-Report 1/1998 Seite 37
Bild (1) Schaltbild PI-Filter
"Mit einem PI-Filter kann man jeden nassen Schnürsenkel
anpassen", lautet eine alte Funkerweisheit.
Das PI-Filter ist in u.a. (2) beschrieben und in Bild (1) dargestellt.
In die Tablettenschachtel - als Bonbon möchte ich diese Pillen
nicht bezeichnen - werden zuerst die Montagelöcher für
die BNC-Buchsen, die Telefonbuchse, die Drehkondensatoren und
den Drehschalter gebohrt. Dazu hat sich ein HSS-Stufenbohrer
bewährt, der von Hand gedreht wird, so daß dem dünnen
Blech das nötige Gefühl entgegengebracht wird.
Der Deckel der Schachtel wird zur Rückseite degradiert und
erfährt keine Bearbeitung.
Der Ringkern wird mit 36 Windungen Cu-Lackdraht (CuL) gleichmäßig
bewickelt und von hinten an den 12-poligen Drehschalter gelötet.
Zuvor entfernt man mit einer kleinen Feile die Lackisolation am
Außenrand der Wicklung, damit die betreffenden Windungen
verzinnt werden können. Hinweis: lange Lötzeiten, die
zum Abisolieren und Löten des CuL benötigt werden verträgt
der Schalter nicht. Die entsprechenden Windungen müssen also
vorher präpariert sein. Der bewickelte Ringkern paßt
"saugend" zwischen die 12 Lötstifte des genannten
Drehschalters. Betrachtet man den Schalter von unten, dann steht
aller 30° ein Lötstift zwischen denen drei oder vier
Windungen untergebracht werden können.
Bild (2) zeigt das fertiggestellte Gerät.
Bauteile:
2 Drehko 50...500pf
Literatur:
(1) FUNKAMATEUR 9/1997 Seite 1023
(2) Rothammel, Karl: Antennenbuch
Bild 1: Stromlaufplan des PI-Filters (siehe oben)
Nun eine Klemme für ein solches Schuhband ist bei diesem Wochenendprojekt
nicht vorgesehen, wohl aber zwei ordentliche BNC-Buchsen. Die
Herausforderung besteht auch darin, ein solches Filter, auch Collins-Filter
genannt, so zu miniaturisieren, daß es in eine Apothekerschachtel
gemäß der Ausschreibung in (1) paßt, wobei das
Problem die 18 mm Höhe für die umschaltbare Induktivität
ist. Mit dem gewählten Drehschalter und dem Amidon-Ringkern
ist es gerade so möglich.
Jetzt werden die Bauelemente in die Schachtel eingesetzt und nach
Bild (1) zu einen Pi-Filter verdrahtet.
Bei der Gestaltung der "Frontplatte" kommt ein selbst
gestalteter Aufkleber zum Einsatz. Hierzu wird ein
Ordner-Label mit einem Laser-Drucker entsprechend bedruckt, ausgeschnitten
und auf die Schachtel geklebt.
( Quetscher/Klein-Flachdrehkondensator z. B. Conrad Best.-Nr.:
48 23 23-44)
1 Stufenschalter, 12-polig, für Printmontage (z. B. Conrad
Best.-Nr.: 70 97 43-44)
3 Drehknopf
2 BNC-Buchsen
1 Telefonbuchse
1 Eisenpulver Ringkern Amidon T80-2 (rot)
1 Apothekerschachtel
1 m Cu-Lackdraht (CuL) 0,5...0,8 mm Durchmesser
1 Ordnerlabel (selbstklebend)
Bilder:
Bild 2: Vorderansicht des PI-Filters in der Apothekenschachtel.
Bild 3: Innenansicht der Apothekerschachtel. Um den Platz optimal zu nutzen werden die Drehkos
schräg eingebaut. In der Mitte die Induktivität,
im Foto noch mit einem etwas zu kleinen gelben Ringkern.